Medizinische Notwendigkeit bei Schoenheitsoperationen

Schönheitsoperationen sind immer wieder in den Verruf geraten, da man eine Operation durchführen lässt ohne das es dringend notwendig bzw. medizinisch indiziert wurde. Geht man leichtfertig mit der Gesundheit um, wenn man sich den Körper verschönern lässt?

Über diesen Punkt lässt sich trefflich und kontrovers diskutieren und wir wollen versuchen ein Punkte herauszuarbeiten und Argumente gegeneinander abzuwiegen. Wann ist eine Operation medizinisch notwendig? Vieles, wie auch dieser Punkt hängt davon ab, wie die zu Grunde liegende Definition ausgestaltet ist.

Bedeutet medizinisch notwendig, dass eine Operation unausweichlich ist um das Leben bzw. die Gesundheit des Patienten in Zukunft zu bewahren? Oder bedeutet schon ein gewisses seelisches Unwohlsein, welches durch eine zu kleine Brust verursacht wird, eine medizinische Notwendigkeit?

Eine Schönheitsoperation kann beides sein und die Abgrenzung ist nicht immer ganz einfach denn die Übergänge verschwimmen miteinander. Eine Patientin, deren natürliche Brust so groß ist, dass sie bereits Rückenschmerzen bekommt oder eine junge Mutter, dessen Brust nach der Schwangerschaft so klein geworden ist, dass Sie sich nicht mehr als ganze Frau fühlt und seelische Depressionen bekommt oder eine junge Frau, die aufgrund eines Brustkrebstumores ein amputierte Brust hat...

Dies sind alles Fälle, in denen die plastische Chirurgie einen wertvollen wenn nicht sogar einzigen Beitrag leisten kann um ein Menschenleben wieder lebenswerter zu machen und von Symptomen zu befreien. Dies sind zwar alles keine lebensbedrohenden Krankheiten, die eine Operation unausweichlich machen und unbedingt medizinisch indiziert sind. Sie sind aber alles Situationen, in denen die Lebensqualität durch eine Operation deutlich gesteigert bzw. verbessert werden kann. Dennoch stellt sich immer die Frage, wann die Krankenkasse einen optischen Makel als Krankheit anerkennt und leitet, oder den Eingriff ablehnt. In der Praxis lehnen die meisten Kassen eine Kostenübernahme ab.

Jeder Mensch hat das Recht mit seinem Körper zu machen, was er möchte. Er wird das Risiko eines Eingriffs mit den alltäglichen Schmerzen und den seelischen Leiden abwägen und dann eine Entscheidung treffen ob er das Risiko tragen möchte oder nicht. Dies ist legitim und begründet die Arbeit der plastischen Chirurgie.

Operationen , die einem Schoenheitsideal hinterherjagen

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Patienten, die bereits ein objektiv schönes Äußeres besitzen und aus Spaß an der Freude eine Verbesserung des Körpers anstreben. Das Hinterherjagen eines Schönheitsideals, besser zu sein als Andere sind Gründe, die die plastische Chirurgie immer wieder in Erklärungsnot geraten lassen. Warum setzen sich Menschen einem Risiko aus, wenn Sie doch schon alles haben?

Ob es Eitelkeit, Scham oder Streben nach Glück ist weiß niemand so recht zu sagen. Fest steht aber, dass auch hier jeder Mensch mit seinem Körper machen kann was er möchte. Auch wenn er ggf. mit öffentlicher Kritik leben muss, so steht es ihm frei auch medizinisch nicht notwendige Eingriffe durchführen zu lassen und die modernen Errungenschaften der Schönheitschirurgie wahrzunehmen.

Eine moderne Gesellschaft muss damit leben die Möglichkeiten und die damit einhergehenden Entwicklungen zu akzeptieren und auch die plastische Chirurgie als Möglichkeit der Selbstverwirklichung zu verstehen.